Kommentar zur Kreisbibliothek in Quedlinburg / Carl Ritter Haus

Nachdem nun schon 2015 die Quedlinburger Bibliothek in eine GmbH der Volkshochschule überführt worden ist, und so eine sozial- kulturelle Einrichtung den Status eines „Geschäfts“ errungen hat (wie so vieles heutzutage) und auch nicht mehr selbstständig arbeitet, nachden Stück für Stück die Öffnungszeiten auf ein kaum mehr zu begreifendes Minimum reduziert worden sind, so ist jetzt sogar der existenzielle Fortbestand überhaupt gefährdet.

Wie oft muß das noch passieren, daß Institutionen von starkem öffentlichem Belang in unseren seltsam perversen System zuerst privatisiert und dann bald wegrationalisiert werden oder zumindest nicht mehr im Interesse der Bevölkerung arbeiten, sondern nur noch nach Marketingstrategien und Gewinnmaximierung ?

Egal ob Deutsche Bahn, Post, Telefon, Energie, Wasser, Wohnungen/Häuser, KFZ,……die Liste ist lang.

Und jetzt diese kleine, provinzielle Bibliothek!!!

Noch nicht mal ein paar Euro, um den Kindern das Lesen nahezubringen.

Wenn unsere Kleinen nur noch auf das Display ihres Smartphones glotzen, dann ist das ein weiterer Schritt in unserem kulturellen Untergang, der schon lange seinen Lauf genommen hat. Und genau DA wird mal wieder gespart, in einer Stadt mit über 20000 Menschen ist es in unserer ach so modernen Zeit nicht möglich, ein paar Mitarbeiter die paar wenigen Stunden angemessen zu bezahlen. ALLES ist DA. Die Räume, die Medien, das Computersystem, die Heizung, das Licht, ab und zu mal Neuanschaffungen. Gibt es denn nicht im größten anzunehmenden Notfall (GAU) in dieser Stadt FÜNF RENTNER, DIE SICH DA MAL EIN PAAR STUNDEN ZU SCHAFFEN MACHEN KÖNNTEN ???

Muß denn die Verwaltung von ein paar Büchern SOOOOOOOOOO teuer sein???

Dass so eine Situation überhaupt möglich ist, ist ein echtes Armutszeugnis.

Armut im Geiste. Selig sind…

Ich will hier keine Partei nennen.

Siehe auch MZ-online vom 18. April 2018.

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