Danke für das unglaubliche Engagement der Quedlinburger Bevölkerung in den letzten Wochen! Die Präsenz der Öffentlichkeit macht uns im Stadtrat Mut und spornt uns an, auch unter schwierigen Mehrheitsverhältnissen für Eure Interessen und ein weltoffenes und für alle lebenswertes Quedlinburg zu streiten.
20.11.2024 – Haupt- und Finanzausschuss (HFA)
Tagesordnung
Erwartungsgemäß gab es in dieser Sitzung des HFA wieder einen großen Besucherandrang. So musste sie ebenso wie die vorhergehende Sitzung des KTSQ wieder in den Bürgersaal verlegt werden.
„20.11.2024 – Haupt- und Finanzausschuss (HFA)“ weiterlesenAfD boxt Vorsitz im Ausschuss durch
MZ QLB Lokal v. 9./10. November 2024
Leserbrief von Henning Lange / Quedlinburg
Es lässt einen schon sprachlos zurück, wie sich die AfD mit ausdrücklicher, aktiver Hilfe und Unterstützung der CDU immer mehr in den Vordergrund der Quedlinburger Politik schiebt. Wird Quedlinburg zu einem Versuchsfeld für die kruden und gefährlichen rechten Ideen des CDU Kreisvorsitzenden? Seine Sympathien für die AfD hatte er schon im Sommer 2019 in einem achtseitigen Papier für zukünftige Koalitionen mit der AfD unmissverständlich formuliert. Sein Ziel – „… es müsse wieder gelingen, das Soziale mit dem Nationalen zu versöhnen.“
„AfD boxt Vorsitz im Ausschuss durch“ weiterlesenVerliert der Stadtrat von Quedlinburg seinen demokratischen Kompass oder hat er ihn bereits verloren?
(eingereicht von Hans-Peter Fieweger als Leserbrief bei der Mitteldeutschen Zeitung am 20. Oktober 2024)
Mit Entsetzen habe ich den Beschluss über die Besetzung des Abgesandten für den Dachverein Reichenstraße aus der letzten Stadtratssitzung zur Kenntnis genommen. Eine Entscheidung über die Entsendung, aus dem dafür vorgesehenen Termin, wurde revidiert, da sich nachträglich Fraktionsstärken im Stadtrat geändert haben. Werden jetzt jedes Mal alte Entscheidung aufgehoben, weil sich Fraktionsgrößen nachträglich ändern? Oder werden sogar Entscheidungen kurzfristig ohne Grund abgesagt, weil die erwünschten Abgeordneten nicht in voller Stärke zur Abstimmung anwesend sind? In jüngster Zeit ist es jetzt schon zum zweiten Mal vorgekommen, dass eine getroffene Entscheidung, unter zweifelhaftem Vorwand, durch eine neue Entscheidung auf den Kopf gestellt wurde. Ist das die zukünftige Verfahrensweise für Stadtrat und -verwaltung, einmal unter demokratischen Mehrheitsverhältnissen nicht angenehme Entscheidungen in Nachhinein durch fadenscheinige Verwaltungstricksereien in gewollte Entscheidungen zu ändern? Wo bleibt der demokratische Ansatz, getroffene Entscheidungen aufgrund vorliegender Mehrheitsverhältnisse zu akzeptieren? Was mich am meisten entsetzt ist die Steigbügelhaltung der CDU. Konrad Adenauer und Helmut Kohl drehen sich in ihren Gräbern nicht nur um, nein sie werden doppelte Salti schlagen, was aus ihrer stolzen Partei geworden ist. Eine Partei die sich anscheinend nicht zu schade ist, der umstrittenen AfD als Steigbügelhalter für ihre fragwürdige Demokratieauslegung behilflich zu sein. Jeder möge seine eigenen Rückschlüsse aus dieser so antidemokratischen Vorgehensweise ziehen.
29.08.2024 – Sitzung des Stadtrates
Es wird künftig schwerer, einen demokratischen Diskurs zu führen
Nach der konstituierenden Sitzung Anfang Juli war es die erste reguläre Sitzung des neu gewählten Stadtrates der Welterbestadt Quedlinburg in der Legislaturperiode 2024 – 2029 – und es haben sich alle Befürchtungen bewahrheitet, die das Wahlergebnis hervorgerufen hat.
Vorangestellt sei aber die Feststellung, dass das Wahlergebnis ein Ausdruck der Willenserklärung der wahlberechtigten Quedlinburger Bürgerinnen und Bürger ist – egal, ob sie ihre Stimme abgegeben haben, oder durch Nicht-Wählen genau so das Ergebnis mit verantworten und tragen. Und als solches ist das Wahlergebnis natürlich anzuerkennen und Auftrag an den Stadtrat mit seinen gewählten Vertreterinnen und Vertretern.
Nun könnte man meinen, dass auch angesichts von 9 gewählten Abgeordneten der AfD genügend Raum für gemeinsame Politik der Parteien und Wählervereinigungen der so genannten „Mitte“ leicht möglich sein sollte. Schließlich haben 3/4 der Quedlinburgerinnen und Quedlinburger nicht die AfD gewählt. Aber so einfach ist das scheinbar nicht.
„29.08.2024 – Sitzung des Stadtrates“ weiterlesen14.08.2024 – Haupt- und Finanzausschuss (HFA)
Tagesordnung
Neben den Gesellschafterbeschlüssen der Stadtwerke Quedlinburg GmbH und der Bäder Quedlinburg GmbH zum Jahresabschluss 2023 standen die Haushaltslage der Stadt sowie einzelne Satzungsänderungen im Mittelpunkt der Diskussion.
„14.08.2024 – Haupt- und Finanzausschuss (HFA)“ weiterlesenDas Glaubwürdigkeitsproblem der Quedlinburger CDU
(eingereicht als Leserbrief bei der Mitteldeutschen Zeitung am 5. Juli 2024)
In der konstituierenden Stadtratssitzung für die beginnende Legislaturperiode wurden die Vertreter für die einzelnen Gremien und den Vorsitz des Stadtrates gewählt. In einer geheimen Wahlabstimmung wurde ein erstmalig in den Stadtrat gewählter Vertreter der AfD Fraktion mit überwältigender Mehrheit als erster Stellvertreter für den Stadtratsvorsitz gewählt. Die für den Kandidaten abgegebenen Stimmen lassen eindeutig den Rückschluss zu, dass alle Stadtratsmitglieder der CDU diesen Kandidaten unterstützt haben. Aufgrund der vor der Wahl getätigten Äußerungen der CDU-Kandidaten fragt man sich, warum wurde so schnell die Meinung zur AfD geändert? Es stellt sich natürlich auch die Frage, ob alle CDU Stadtratsmitglieder per Fraktionszwang den Meinungsführern auch in geheimen Wahlabstimmung ohne Widerspruch folgen, obwohl man gerade hier seinem eigenem Gewissen folgen könnte. Beides sind bedenkliche Anzeichen. Die Entscheidung für die Unterstützung des betreffenden Kandidaten mit dem Wahlergebnis der anderen Parteien zu begründen kann nur als missglückt betrachtet werden. Über mehrere Legislaturperioden war Herr Dieter Schmidt Vorsitzender des Stadtrates, ohne dass die SPD-Fraktion die größte Fraktion stellte oder als Wahlsieger hervorgegangen war.
Hans-Peter Fieweger (QfW)
Bürgerforum (BFQ) und Quedlinburger Freie Wählergemeinsachaft (QFW) treten am 9. Juni mit einer gemeinsamen Liste zur Wahl des Stadtrates Quedlinburg an
Im Rahmen eines gemeinsamen Treffens haben die Mitglieder der zwei Quedlinburger Wählergemeinschaften BfQ und QFW beschlossen, mit einer gemeinsamen Liste zur Kommunalwahl 2024 anzutreten.
Damit können die Quedlinburger Wählerinnen und Wähler nun eine starke Gruppe von Kandidaten in den neuen Stadtrat wählen, die keiner Parteipolitik folgen müssen und einzig und allein die Interessen der Quedlinburger Bevölkerung im Focus haben.
Dieses Signal an die Quedlinburger ist uns wichtig, damit alle, die aktuell keiner Partei mehr vertrauen, ihre Stimmen engagierten Mitbürgern geben können. Wir wollen den Quedlinburger Stadtrat nicht den Populisten am rechten Rand der Gesellschaft überlassen.
Umgang mit Photovoltaikanlagen auf Ackerland
Bezugnehmend auf die anstehenden Stadtratsbeschlüsse 001/24, 002/24, 003/24
001/24
Am 09.12.2021 wurde ein Beschluss zum Umgang mit Photovoltaikanlagen auf Freilandflächen erstellt. Dieser regelte das Verfahren dahingehend, dass nur Vorhaben, die zur Verbesserung von Altlastenflächen, auf bereits versiegelten Flächen oder auf Konversionsflächen aus wirtschaftlicher, verkehrlicher, wohnungsbaulicher oder militärischer Nutzung genehmigt werden sollten.
Nun soll der Beschluss 082/2021 aufgehoben werden. Damit wird der Antragsflut für Photovoltaikanlagen Vorschub geleistet.
Schon jetzt sind 10 Vorhaben auf dem Stadtgebiet der WQLB umgesetzt. Weitere 7 Vorhaben sind als Privilegierte Vorhaben (200m von Autobahnen) geplant und sind durch Bundesgesetz genehmigungsfähig . Für 7 weitere gibt es B-Pläne, die in nächster Zeit behandelt werden.
Nun sind die nächsten in Planung:
002/24
Solarpark Sülzehorn 84 ha auf bestem Ackerboden (bis 96/100) Durschnitt 80/100.
Das Gebiet liegt im Landschaftsschutzgebiet nördliches Harzvorland und muss herausgelöst werden. Damit verstoßen wir gegen EU-Vorgaben (FFH-Gebiete).
003/24
Solarpark Lehof 17,5 ha auf bestem Ackerboden (bis 89/100) Durchschnitt 85/100.
Das Gebiet liegt unmittelbar östlich vom Lehof, einem Naturdenkmal und einer eizigartigen Landmarke.
Für mich stellt sich grundsätzlich die Frage: Sollen wir in Zeiten von täglichem Flächenverbrauch durch Wirtschaft, Straßen-, Wohnungsbau die Flächen für die Nahrungsmittelproduktion immer weiter minimieren? Schon heute wird ein Teil der Äcker für die Energiegewinnung verwendet (Biogas).
Wie stark der Druck auf die Bauern ist, sieht man auch daran, dass immer dichter an Wege und Straßen gepflügt wird.
Ich verstehe die Bauern mit Ihren Protesten gegen die zunehmende Bürokratie und Regelungen.
Für mich sind auch Verpächter von Ackerland aufgerufen den Bauern mit fairen Pachten ein auskömmliches Wirtschaften zu ermöglichen.
Im Bauausschuss wurden alle drei Vorlagen mehrheitlich abgelehnt. Im Stadtrat am 15.02.2024 werden die Vorlagen abschließend behandelt.
Christian Wendler
Mitglied Stadtrat und Bauausschuss
Antrag der Fraktion Bürgerforum/Grüne/QfW – Mehrwert statt Müll!
Im letzten Stadtrat hat unsere Fraktion den Antrag „Mehrwert statt Müll“ eingereicht, um bei städtischen Veranstaltungen künftig einerseits weniger Müll zu produzieren, und andererseits den Ressourcenverbrauch für Einweggeschirr zu verringern.
Leider wurde der Antrag von nahezu allen anderen Fraktionen – auch den bisher verbündeten, wie der SPD und der Linken – nicht etwa ergebnisoffen beraten, sondern wie so oft erst einmal spontan mit allen gerade greifbaren (Gegen-) Argumenten zerredet. Es ging nicht um das Ziel und seine Relevanz für Quedlinburg, sondern scheinbar darum, dass jeder beweisen wollte, dass er über Expertenwissen verfügt.
Was soll das? Geht es im Stadtrat um Selbstdarstellung oder um das Wohl der Bürgerinnen und Bürger?
Folgerichtig wurde der Antrag in die Fachausschüsse verwiesen, wo er nun fleißig weiter zerlegt wird. Warum? Liegt es an der Fraktion, die den Antrag gestellt hat?
Im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) am 20.09. hatte ich das „Vergnügen“, als einziges anwesendes Fraktionsmitglied den Antrag verteidigen zu dürfen.
Hier muss ich anmerken, dass der Antrag zumindest meiner Meinung nach tatsächlich nicht besonders glücklich formuliert und begründet wurde. Auch hätte unsere Fraktion im Vorfeld sondieren und Verbündete suchen müssen. So wird nun eine im Grundsatz richtige Maßnahme nicht etwa im Konsens verfeinert und beschlossen, sondern im Keim erstickt und abgeschmettert. Das Thema und das dahinterstehende umweltpolitische Ziel hätten einen guten Beschluss zur Müllvermeidung mehr als verdient.
Aber Stopp: Als ich in der Diskussion begründen wollte, dass auch durch die Massen an Wegwerfgeschirr aus Kunsstoffen Unmengen an Mikroplastik in den Weltmeeren statt in den Müllverbrennungsanlagen landet, wurde das mit der Frage eines Stadtrates ins Lächerliche gezogen, ob denn an den Plastikteilchen in den Ozeanen ein Schild mit dem Quedlinburger Absender hängen würde, Und spätestens, als mir vom Oberbürgermeister das Wort abgeschnitten wurde, weil globale Umweltpolitik in der Kommunalpolitik und erst recht im HFA nichts zu suchen hat, war die Diskussion beendet. Schließlich kümmern wir uns hier um Kommunalpolitik – oder?
Wie sich nun sicher jeder denken kann, habe ich eine heutige Zeitungsmeldung mit besonders großem Interesse zur Kenntnis genommen:
In der Online-Ausgabe der Zeit wurde unter der Überschrift „Mikroplastik in der EU ab Mitte Oktober verboten“ darüber berichtet, dass ein ganzes Paket an Maßnahmen schrittweise und konsequent genau das Thema in der Kommunalpolitik ankommen lässt, welches der Oberbürgermeister so elegant aus Quedlinburg heraushalten wollte.
Konkret muss nun zum Beispiel auch in Quedlinburg der erst kürzlich verlegte und gefeierte Kunstrasen auf dem Übungsplatz in der Lindenstraße in spätestens 8 Jahren wieder zurückgebaut werden, denn „Das Granulat auf Kunstrasenplätzen und anderen Sportanlagen ist laut Kommission die größte Quelle für die Freisetzung von zugesetztem Mikroplastik, und damit ein Umweltproblem. Das Verbot soll daher hier nach acht Jahren in Kraft treten, um den Besitzern und Betreibern von Sportplätzen die Zeit zu geben, auf Alternativen umzusteigen.“
Dieses Beispiel zeigt, dass wir auch in Quedlinburg den Kopf nicht in den Sand stecken können und wir uns sehr wohl mit den globalen Problemen dieser Welt befassen müssen. Denn diese sind in der Regel die Ursachen, die uns zu lokalen Maßnahmen im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger zwingen.
Nun sollten sich am besten alle mal die Augen reiben, tief durchatmen und wieder sachlich miteinander ins Gespräch kommen. Und dann erscheint der Antrag „Mehrwet statt Müll“ vielleicht in einem anderen Licht.