Eine Ära geht zu Ende …

… den „Advent in den Höfen“, den Gabriele Vester mit der gleichnamigen Arbeitsgemeinschaft vor rund 30 Jahren begründet und Jahr für Jahr organisiert hat, wird es so nicht mehr geben.

Das Votum des Quedlinburger Stadtrates, die geschützte Wort-Bild-Marke „Advent in den Höfen“ mit dem Tannenzweig nicht zu kaufen, nachdem sich Gabriele Vester endgültig zurückgezogen hat, war nur noch der letzte Akt. Ihr jahrelanges Bemühen, die Quedlinburger Adventsstadt mit einem einmaligen Angebot der besonderen Höfe aus dem Einerlei der Weihnachtsmärkte herauszuheben, endet damit.

Nachdem die QTM, welche seit vielen Jahren den Quedlinburger Weihnachtsmarkt betreibt, ab diesem Jahr die Arbeitsgemeinschaft „Advent in den Höfen“ nicht mehr als Partner sieht, sondern nur noch Einzelverträge mit jedem Hofbetreiber abzuschließen bereit ist, hat sich die Arbeitsgemeinschaft aufgelöst – und Gabriele Vester nach langem Kampf um die besondere Qualität der Höfe endgültig das Handtuch geworfen.

Was Frau Vester durch ihre Idee und das jahrzehntelange Organisieren der „Höfe“ als Gegenpol zum seinerzeit glanzlosen Weihnachtsmarkt für die Stadt und alle vom Tourismus lebenden Unternehmen getan hat, scheint vielen heute politisch Verantwortlichen nicht wirklich bewusst zu sein. Die Diskussion zur Vorlage zum Kauf der geschützten Wort-Bild-Marke offenbarte das in erschreckender Deutlichkeit.
Auch wenn es richtig ist, dass angesichts der finanziellen Lage der Stadt abgewogen werden muss, ob der Kauf wirtschaftlich notwendig und sinnvoll ist, so fehlte in der Diskussion jeglicher Respekt vor der Lebensleistung von Gabriele Vester.
Womit haben sie und ihre jahrelangen Mitstreiter das verdient?

Begonnen hat das Missverständnis zwischen Verwaltung und QTM auf der einen Seite und der Arbeitsgemeinschaft „Advent in den Höfen“ bereits, als bundesweit jede größere Veranstaltung plötzlich unfassbar kostenintensive Sicherheitskonzepte benötigte. Mit der Angst der Menschen vor real möglichen und fiktiven Katastrophen verdient die Sicherheits-Branche seither Millionen. Gesundes Risikobewusstsein und Augenmaß reichen seitdem nicht mehr aus. Die Diskussion über die stetig steigenden Kosten überdeckte zunehmend die über eine qualitative Weiterentwicklung dieser so unglaublich erfolgreichen Veranstaltung. Es bildeten sich zunehmend Fronten, wodurch nach und nach jegliche Kreativität erstickt wurde.
Warum musste es soweit kommen?

Der Ruf Quedlinburgs mit dem „Advent in den Höfen“ wird vermutlich noch einige Jahre nachklingen. Aber dann wird sich erweisen müssen, ob die QTM, welche nun die alleinige Gestaltungshoheit über die „Adventsstadt Quedlinburg“ inklusive der sich noch beteiligenden Einzelhöfe hat, den hohen Qualitätsanspruch wieder aufbauen kann, oder wir es künftig mit einer beliebigen Massenveranstaltung zu tun haben. Die Messlatte liegt jedenfalls sehr hoch. Wird sie gerissen, dann wird man sich später nur noch an das Besondere des Quedlinburger „Advent in den Höfen“ erinnern können.

Adventsstadt Quedlinburg – aber sicher! Sicher?

Dank der Bemühungen Vieler im Vorfeld ist Quedlinburg auch 2013 wieder ein lohnenswertes Ziel für alle, die in der Vorweihnachtszeit etwas Besonderes erleben möchten. Der Weihnachtsmarkt auf dem rechtzeitig fertiggestellten Markt, der an 3 Adventswochenenden um die inzwischen berühmten Adventshöfe und weitere Veranstaltungen und Märkte ergänzt wird, erzeugt inmitten der historischen Kulisse der Quedlinburger Innenstadt eine einmalige vorweihnachtliche Atmosphäre.
Danke an alle, die durch Ideen und persönlichen Einsatz dazu beitragen!

Dabei standen die Zeichen in diesem Jahr denkbar schlecht. In Auswertung der Veranstaltung des Vorjahres wurde seitens der Hofbetreiber und anderer Akteure heftige Kritik an Stadt und Stadtrat geäußert. Deshalb wurde auf Initiative des Bürgerforums eine Arbeitsgruppe des KTSQ (Kultur-, Tourismus- und Sozialausschuss Quedlinburg) gebildet, in welcher die bestehenden Probleme identifiziert und Lösungen erarbeitet werden sollten, Wie in der Zwischenzeit auch der Presse zu entnehmen war, ist die Arbeitsgruppe nicht weit gekommen. Man hat sich am Problem des Sicherheitskonzeptes und der daraus erwachsenden Kosten festgebissen und gerade mal eine Notlösung für dieses Jahr finden können.

Was hat es nun mit diesem Sicherheitskonzept auf sich, dass daran künftig der Advent in den Höfen zerbrechen könnte?

Wie jeder Besucher der diesjährigen Veranstaltung sofort sehen kann, wimmelt die Innenstadt an den Wochenenden nur so von Ordnern. Die ansonsten schwarz gekleideten Damen und Herren sind mit ihren leuchtend gelben Westen nicht zu übersehen. Außerdem begegnet man immer wieder Streifen des ASB sowie der Polizei. Hinzu kommen ein „Feldlager“ der Sicherheitskräfte im Kunsthoken sowie diverse Feuerwehr-, Sani- und Polizeifahrzeuge, die in der allgemeinen Weihnachtsatmosphäre eigenartige Akzente setzen. Wenn man sich da nicht sicher fühlt!

Dem ist aber offensichtlich nicht so.
Besucher fragen sich, ob hier mit einem Anschlag gerechnet wird, schmunzeln, schütteln die Köpfe oder fühlen sich verunsichert. Da hilft es auch nur wenig, dass viele der Ordner bereitwillig und freundlich helfen, wenn Besucher Orientierungshilfe benötigen. „Adventsstadt Quedlinburg – aber sicher! Sicher?“ weiterlesen

KTSQ-Arbeitsgruppe „Adventsstadt Quedlinburg“ beginnt mit der Arbeit

Am 7. Mai traf sich die vom KTSQ (Kultur-, Sozial- und Tourismusausschuss Quedlinburg) eingesetzte Arbeitsgruppe zu ihrer ersten Sitzung im Rathaus.

Die Arbeitsgruppe war auf Vorschlag von Steffen Kecke (BFQ) eingesetzt worden, nachdem sich während der Auswertung der Adventszeit 2012 zeigte, dass es eine Reihe von Fragen zwischen den Beteiligten zu klären gibt, um die Erfolgsgeschichte “Adventsstadt Quedlinburg“ auch in Zukunft nicht zu gefährden.

Die Sitzungen der Arbeitsgruppe werden hier nicht kommentiert. Die Ergebnisse werden nach Beendigung der Arbeit in Form eines Abschlussdokumentes bekannt gemacht.

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