Was ist mit der WoWi los?

Die Wohnungswirtschaftsgesellschaft mbH Quedlinburg – kurz WoWi, eine Tochtergesellschaft der Stadt Quedlinburg sollte doch vor allem im Interesse ihres Gesellschafters, nämlich der Stadt Quedlinburg handeln.

Neben dem Kerngeschäft, dem Verwalten des kommunalen Wohnungsbestandes, fallen der WoWi in der Welterbestadt Quedlinburg zusätzlich Aufgaben zu, die eine Welterbestadt auszeichnen.
So muss sie sich insbesondere der großen (nationalen) Aufgabe des Erhalts des Welterbes verpflichtet fühlen. Damit fallen ihr vor allem im sogenannten inneren Sanierungsgebiet, welches des Welterbe enthält, besondere stadtplanerische Aufgaben zu. Die Stadt und ihre Bauverwaltung müsste mit der WoWi einen starken Partner für dieses gemeinsame Ziel haben.

Was aber passiert in Quedlinburg?

An markanter Stelle wird ein Wohn- und Geschäftshaus abgerissen, was zugegebenermaßen ein nicht sehr schöner Zweckbau der Nachkriegszeit war. Eine Sanierung war geplant, wurde dann aber einem Neubau geopfert.

Hier stellt sich die 1. Frage:

Was war der wirkliche Grund für diese Entscheidung? Wurde ein Zeuge der Stadtgeschichte (Ja, auch das war dieser Bau!) vernichtet, weil gerade ein Fördermitteltopf bereit stand? Oder war es die “Wirtschaftlichkeit” der neuen Nutzung? Wie auch immer – eine Abwägung der Folgen für das Flächendenkmal Quedlinburg war wohl nicht wichtig genug.

Die 2. Frage lautet:

Was hat die WoWi veranlasst, so einen (zumindest äußerlich) billigen Bau in die neu entstandene Baulücke zu stellen? Wozu studieren Architekten eigentlich noch?
Dieser Bau mit seiner billig wirkenden Kunststoff-Fassade gehört schlicht und einfach nicht in die historische Innenstadt von Quedlinburg! Ein Neubau in der Innenstadt sollte doch im Sinne des Erhaltes des Welterbes Formensprache und Materialien der bestehenden Bebauung aufnehmen und  sich sensibel, aber auch selbstbewusst in die Umgebung einordnen. Alles das tut dieser Bau nicht.
Es schließt sich die Frage an: Warum haben der Stadtrat mit seinem Bauausschuss, die untere und obere Denkmalbehörde und auch der Sanierungsträger der Stadt (Baubecon) geschlafen? Oder finden sie das etwa in Ordnung?!

Die 3. Frage:

Wie kann sich ein Neubau in der von Touristen vielbesuchten Innenstadt Quedlinburgs so lange hinziehen? Inzwischen wird seit Jahren an diesem modernen Plattenbau herumgebastelt. Verkehrsbeeinträchtigungen, sinnlose Vernichtung von Bäumen, die unter Einsatz von Fördermitteln gepflanzt wurden und hässlicher Anblick der Baustelle tragen wirklich nicht zur Attraktivität der Stadt bei, die uns so wichtig sein muss.
Das erste Geschäft, welches inzwischen eröffnet hat, muss seinen Start auf einer Baustelle bewältigen. Wie peinlich!

Abschließend ein paar Impressionen vom Geschehen:

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