MZ QLB Lokal v. 9./10. November 2024
Leserbrief von Henning Lange / Quedlinburg
Es lässt einen schon sprachlos zurück, wie sich die AfD mit ausdrücklicher, aktiver Hilfe und Unterstützung der CDU immer mehr in den Vordergrund der Quedlinburger Politik schiebt. Wird Quedlinburg zu einem Versuchsfeld für die kruden und gefährlichen rechten Ideen des CDU Kreisvorsitzenden? Seine Sympathien für die AfD hatte er schon im Sommer 2019 in einem achtseitigen Papier für zukünftige Koalitionen mit der AfD unmissverständlich formuliert. Sein Ziel – „… es müsse wieder gelingen, das Soziale mit dem Nationalen zu versöhnen.“
Unter Führung des CDU Fraktionsvorsitzenden haben die CDU Parlamentarier in der Quedlinburger Stadtverordnetenversammlung dafür gesorgt, dass die AfD neben der Funktion eines Stellvertreters in der Stadtverordnetenversammlung nun auch den Vorsitz im Ausschuss für Bau- und Stadtentwicklung besetzt. Dies nach einem mehr als fragwürdigen Sitzungsablauf. Auch die Entsendung eines AfD Abgeordneten in die Ratsversammlung (Beirat) des soziokulturellen Zentrums in der „Reiche“ wurde aktiv durch die CDU betrieben und ist mehr als nur beschämend.
In Zeiten von „Nie wieder ist jetzt“ unterstützt eine christliche Partei, die vom Verfassungsschutz seit 2021 als Verdachtsfall geführte, seit November 2023 als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestufte AfD. Wo ist der Aufschrei der CDU Abgeordneten im Quedlinburger Stadtparlament gegen diesen Weg „ihrer“ CDU und gegen ihren Fraktionsvorsitzenden? Wird unser Quedlinburg, die UNESCO Welterbestadt, zu einem Hotspot der AfD und ein Gegenentwurf zu Weltoffenheit und Vielfalt?