Leserbrief zum MZ-Artikel „Schöner Anblick in Gefahr?“

Beim andiskutierten „Industriegebiet Quarmbeck“ geht es nicht nur um den Anblick!

Der Harz und seine nördliche Vorlandschaft sind ökologisch sehr artenreiche Landschaften. Deshalb erhielten diese Gebiete fast flĂ€chendeckend den Status „Landschaftsschutzgebiet“, eingesprenkelt mit vielen Naturschutzgebieten (z.B. Bodetal, Bodeaue) oder NaturdenkmĂ€lern (z.B. Teufelsmauer, Lehof).

Letztens wurde in Ihrem Blatt gerade erörtert, dass auf unseren Autofrontscheiben keine toten Insekten mehr kleben und dass man immer weniger Singvögel sieht. Wann ist Ihnen zum Beispiel das letzte Mal ein Hase oder ein Fasan ĂŒber den Weg gelaufen, vielleicht nur eine Maus oder ein Feuersalamander? Wann begegneten Sie einem Sperling? Denken Sie daran, dass unsere Enkel derartige Erlebnisse auch noch haben wollen. „Leserbrief zum MZ-Artikel „Schöner Anblick in Gefahr?““ weiterlesen

Quedlinburg in ZDF-Deutschlandstudie nur auf Platz 242 von 401 Kreisen und StÀdten

BezĂŒglich der Frage „Wo lebt es sich am besten?„, die das ZDF in einer groß angelegten Studie untersucht hat, liegt Quedlinburg nur auf Rang 242 von 401. Woran liegt das? Normalerweise belegt Quedlinburg oft SpitzenplĂ€tze. Wenn man genauer hinschaut, dann erkennt man, dass hier nicht die Sicht von außen, also von GĂ€sten der Stadt, sondern die Situation der Bevölkerung Gegenstand der Betrachtung ist. Insofern sind die Detailergebnisse der Studie fĂŒr die Politiker und Verwalter von Quedlinburg eine Ă€ußerst hilfreiche Grundlage, um kĂŒnftige Handlungsfelder zu erkennen. „Quedlinburg in ZDF-Deutschlandstudie nur auf Platz 242 von 401 Kreisen und StĂ€dten“ weiterlesen

Warum Steuergelder verschwenden und den Welterbetitel riskieren, wenn schon in Aschersleben IndustrieflÀchen leer bleiben?

Wie am 31.01.2018 in der MZ zu lesen ist, verlĂ€uft auch im nahen Aschersleben die Ansiedlung von Industrie eher schleppend. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, den wundert das nicht. Es gibt einfach keinen Grund mehr, warum neue Industrie auf der grĂŒnen Wiese entstehen sollte. Die MĂ€rkte sind mehr als gesĂ€ttigt, und freie qualifizierte ArbeitskrĂ€fte gibt es auch nicht mehr.

Deshalb kann man im obigen MZ-Artikel auch nachlesen, woher in Aschersleben die Steuereinnahmen wirklich kommen: „Dazu zĂ€hlten allerdings nicht die industriell produzierenden Branchen. Was den einen oder anderen vielleicht ĂŒberrascht ist die Tatsache, dass beispielsweise Apotheken zu den grĂ¶ĂŸeren Steuerzahlen in Aschersleben zĂ€hlen. – Quelle: https://www.mz-web.de/29587592 ©2018“.

Wer hÀtte das gedacht?!
Also noch einmal unser Aufruf: Konzentrieren wir uns doch in Quedlinburg endlich auf unsere StĂ€rken. Das sind Tourismus, Handel, Dienstleistungsgewerbe, Landwirtschaft, Forschung – und wenn wir mutig sind Zukunftstechnologien, wie z.B. Informationstechnik und vieles mehr.

Verabschieden wir uns doch endlich von den AmmenmÀrchen der Industriepolitik aus dem vorigen Jahrtausend!

CDU will bei Wirtschaftsprojekten Fakten schaffen – politische Umgangsformen und Verantwortung fĂŒr unsere Zukunft bleiben auf der Strecke

Wie es von konservativen Parteien nicht anders zu erwarten ist, gehört der Blick in die Zukunft nicht zu ihren StĂ€rken. Sie sind ja schließlich konservativ, halten an allem Alten und Vertrauten fest, wollen am liebsten nichts Ă€ndern – sind also freundlich ausgedrĂŒckt rĂŒckwĂ€rtsgewandt. Damit treffen sie leider einen Nerv sehr vieler Menschen. Denn die WĂ€hler der Union fĂŒrchten sich wahrscheinlich auch vor VerĂ€nderungen, denn man kann ja nie wissen, ob es dann nicht schlechter wird.

Das ist menschlich und nachvollziehbar – aber trotzdem leider falsch. Ein bekanntes Zitat des österreichischen Lyrikers Erich Fried  lautet:

Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist,
der will nicht, dass sie bleibt.

Mit anderen Worten: Ob wir es wollen oder nicht – die Welt dreht sich weiter. Sie verĂ€ndert sich fortlaufend. Deshalb mĂŒssen wir uns und unsere Gesellschaft stĂ€ndig anpassen, damit sie weiter funktioniert, und wir eben keine Angst vor der Zukunft haben mĂŒssen.
Die Evolution macht es uns schließlich vor: Es ĂŒberleben die Fittesten, also diejenigen, denen es gelingt, sich am schnellsten und am besten anzupassen.
Es ist ĂŒbrigens ein Irrtum und ein beliebter Interpretationsfehler, dass die StĂ€rksten ĂŒberleben. Wenn das so wĂ€re, dann wĂŒrden die Dinosaurier noch hinter jeder Ecke lauern.

Obwohl – wenn die CDU in Sachsen-Anhalt mit brachialer Gewalt ein offensichtlich sinnloses, Umwelt zerstörendes und angesichts der Klimaentwicklung absehbar nicht funktionierendes Wirtschaftsprojekt, wie das Super-Wintersportprojekt in Schierke, durchpeitschen will, dann sind die Dinosaurier wohl doch noch unter uns.

Die öffentliche Entmachtung der Umweltministerin, die deutlich werden lĂ€sst, wie tief der politische Stil im Machtbereich der CDU gesunken ist, ist leider nur eines aus einer Reihe von Beispielen, die belegen, dass Lobbyarbeit (verniedlichender Begriff fĂŒr GĂŒnstlingswirtschaft oder auch Seilschaften) ĂŒber aller Vernunft steht. Dabei werden Fakten, wie zum Beispiel vorliegende Gutachten, die die geplante Seilbahnroute schlicht und einfach nach geltendem Recht verbieten, ignoriert.

Ein weiteres Beispiel in dieser Reihe ist das geplante Industriegebiet in Quarmbeck. Auch hier sprechen Fakten dagegen:

  • Es gefĂ€hrdet in hohem Maße den Welterbestatus Quedlinburgs – und damit eines der wichtigsten wirtschaftlichen Standbeine der Stadt, den Tourismus, den Einzelhandel und die Gastronomie.
  • Es wird sich keine nennenswerte Industrie hier ansiedeln, weil Industrie sich immer da ansiedelt, wo bereits Industrie mit ihren wichtigen Netzwerken ist.
  • Es gibt auch schon lange keine freien FachkrĂ€fte mehr in der Region, die dort arbeiten könnten. Großbetriebe wie das Aluwerk in Nachterstedt suchen hĂ€nderingend nach qualifiziertem Personal.

Alle Verprechungen der CDU bezĂŒglich dieses Industriegebietes beruhen auf ĂŒberholten (konservativen) und lĂ€ngst widerlegten GlaubenssĂ€tzen der Volkswirtschaft sowie auf Wunschdenken und LĂŒgen.

Dem lassen sich viele weitere Argumente hinzufĂŒgen, die in unserer Demokratie ausgetauscht und abgewogen werden mĂŒssten, bevor Entscheidungen fallen.
Aber das passiert immer seltener. Nach dem Motte: Wer am lautesten schreit und mit plumpen populistischen Argumenten die anderen ĂŒbertönt, bekommt Recht.
So funktioniert nach unserer Wahrnehmung Politik mit der CDU. Wir erleben das in der Stadt Quedlinburg und im Land Sachsen-Anhalt. Und wie ein roter Faden zieht sich durch alles der Name von Herrn Thomas,  dem wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und CDU-Fraktionsvorsitzenden im Quedlinburger Stadtrat. Er hat offensichtlich ein besonderes persönliches Interesse an der Lobbyarbeit.

Liebe Quedlinburger, lassen Sie sich nicht blenden. Informieren Sie sich, stellen Sie Fragen, diskutieren Sie und helfen Sie diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Im Interesse von uns allen und vor allem unserer Kinder, die die Suppe spĂ€ter auslöffeln mĂŒssen.

Das BĂŒrgerforum Quedlinburg wird sich in den nĂ€chsten Monaten verstĂ€rkt mit diesem Thema auseinandersetzen und Veranstaltungen durchfĂŒhren, zu denen Sie herzlich eingeladen sind. Wenn Sie mitmachen wollen, dann wenden Sie sich direkt an uns. Wir treffen uns monatlich. Die Termine werden auf dieser Webseite rechtzeitig bekannt gegeben.

Konservativen fehlt weiterhin die Phantasie fĂŒr ein neues und zukunftsfĂ€higes Wirtschaftskonzept fĂŒr Quedlinburg

Der MZ-Bericht (hier nachzulesen) ĂŒber die Diskussion im Stadtrat am 19.11.2017 zum Antrag GrĂŒne/QfW und dem geplanten Industriegebiet Quarmbeck lĂ€sst erkennen, dass sich im Denken der Stadtverwaltung und zumindest der CDU-Fraktion weiterhin nichts bewegt.

Der vom BĂŒrgerforum in der Podiumsdiskussion zum Welterbemanagementplan im April eingebrachte Vorschlag, ein neu gedachtes Wirtschaftskonzept fĂŒr Quedlinburg unter Einbeziehung der Industrieachse entlang des Nordharzes von Goslar bis Aschersleben zu entwickeln, wird weiterhin konsequent ignoriert. Entweder wurde es nicht begriffen, oder man ist einfach im kleinkarierten Denken und der Kirchturmpolitik vergangener Jahrzehnte gefangen – eben konsequent konservativ. „Konservativen fehlt weiterhin die Phantasie fĂŒr ein neues und zukunftsfĂ€higes Wirtschaftskonzept fĂŒr Quedlinburg“ weiterlesen

Wir wollen nachhaltige hochwertige ArbeitsplÀtze in Quedlinburg entwickeln und sind deshalb gegen ein Industriegebiet in Quarmbeck

Dieser scheinbare Widerspruch ist keiner, wenn man die Situation genauer betrachtet. Auch der Vorwurf, dass diejenigen, die gegen neue Industriegebiete auf der grĂŒnen Wiese sind, gegen Wirtschaft und neue ArbeitsplĂ€tze sind, ist völliger Unsinn. „Wir wollen nachhaltige hochwertige ArbeitsplĂ€tze in Quedlinburg entwickeln und sind deshalb gegen ein Industriegebiet in Quarmbeck“ weiterlesen

Warum das BĂŒrgerforum Quedlinburg e.V. gegen die Erschließung des Industriegebietes Quarmbeck ist.

Wie am 2.2.2017 in der MZ berichtet wurde, wird das Vorhaben im Stadtrat Ă€ußerst kontrovers diskutiert.

Das vor allem von der CDU geplante Industriegebiet Quarmbeck stellt in mehrfacher Hinsicht eine Gefahr fĂŒr die weitere Entwicklung der Stadt Quedlinburg dar und wĂ€re eine Verschwendung von Steuermitteln.

Aus Sicht des BĂŒrgerforums sprechen vor allem folgende GrĂŒnde gegen das Industriegebiet:

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TTIP-Abkommen: Merkel und Juncker drĂŒcken aufs Tempo

Unter diesem Titel erschien heute eine Meldung auf Spiegel-Online. Lesen Sie hier.

Die Verhandlungen ĂŒber ein Freihandelsabkommen zwischen EU und USA sollen beschleunigt werden. Kanzlerin Merkel und EU-KommissionsprĂ€sident Juncker wollen sie noch dieses Jahr abschließen.

Das bedeutet fĂŒr alle, die TTIP und Ă€hnliche Freihandelsabkommen kritisch sehen, dass sie jetzt besonders aufmerksam sein mĂŒssen, ob ihre Interessen in den weiteren Prozess einfließen – was bei der bisherigen Intransparenz kaum möglich ist.

Wir sollten uns aber damit beschĂ€ftigen, denn es stehen hier grundlegende Werte unserer zwar alles andere als perfekten, aber bisher einzigen Demokratie zur Disposition. Die neoliberalen europĂ€ischen Regierungen arbeiten scheinbar daran, Macht und Kontrolle dem Volk (den Parlamenten) zugunsten multinationaler Konzerne zu entziehen (Schiedsgerichte). Das ist viel schlimmer, als die viel beschworenen ChlorhĂ€hnchen. Wer darĂŒber hinaus auch noch an die Menschen in anderen Teilen der Welt denkt, dĂŒrfte auch alles andere als glĂŒcklich ĂŒber derartige Abkommen sein, denn wo einer gewinnt muss woanders jemand verlieren. Ob das ein geeigneter Weg ist, die ohnehin schon gefĂ€hrlich angespannte weltpolitische Situation zu entspannen, darf bezweifelt werden.

Wer sich informieren oder aktiv werden will, findet im Internet eine FĂŒlle von Informationen. Nutzen Sie sie, denn es geht um nichts Geringeres als unsere Zukunft.

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