Wie soll Quedlinburg im Jahr 2020 aussehen?

Liebe Quedlinburgerinnen und Quedlinburger,

stellen Sie sich vor, am 25. Mai ist Kommunalwahl und (fast) keiner geht hin …
So abwegig ist die Vorstellung gar nicht. Warum sollten Sie sich auch an der Wahl des neuen Stadtrates beteiligen? „Hat doch eh keinen Sinn“ wäre wohl die häufigste Antwort. Und wenn Sie sich die Mühe gemacht und sich selbst ein Bild von Stadtrats- oder Ausschusssitzungen gemacht haben, dann finden Sie diese Meinung wahrscheinlich sogar bestätigt.

Aus Sicht eines Stadtrates stellt sich leider kein besseres Bild dar. Die Sitzungen werden von Diskussionen um den maroden Haushalt und die immer wieder vergeblichen Konsolidierungsbemühungen dominiert. Außerdem werden jede Menge an Vorlagen zu reinen Verwaltungsvorgängen behandelt und abgestimmt. Frustrierend bis ermüdend. Höhepunkt der letzten Jahre waren die endlosen Diskussionen im Zusammenhang mit der an sich völlig sinnfreien Gemeindegebietsreform. Oder kennen Sie jemanden, der uns erklären kann, wie sich durch diese Reform das Gemeinwohl und damit auch Ihr Leben nachhaltig bessert? Wenn ja, dann schreiben Sie uns.

Wo bleiben da ein gestalterisches Moment oder gar eine echte Mitbestimmung im Rat? Fehlanzeige!
Wir gehen alle der uns mantrahaft von nahezu allen Parteien und vor allem der Wirtschaft eingeredeten „Alternativlosigkeit“ und damit der politischen Ziel- und Konzeptlosigkeit auf den Leim.

Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass in Deutschland und auch in Quedlinburg niemand mehr darüber redet, wie unsere Gesellschaft bzw. unsere Stadt in der Zukunft aussehen soll? Quer durch alle Parteien wird nur noch reagiert – nicht mehr agiert. Warum auch? Dann müssten die Verantwortlichen uns ja erklären, warum sie angesichts der rasanten Zerstörung von Ressourcen, Kultur und Lebensraum unserer Kinder weiter der heiligen Kuh „Wachstum“ huldigen. Das wollen sie nicht – weil sie wissen, dass das niemand gern hören möchte. „Wie soll Quedlinburg im Jahr 2020 aussehen?“ weiterlesen

Gesundes Neues Jahr 2014

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Quedlinburg, Gernrode und Bad Suderode

Das Bürgerforum Quedlinburg e. V. wünscht Ihnen ein Gesundes Neues Jahr 2014 !

Wir wünschen Ihnen einen stabilen Schul-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz und zusätzlich die Zeit und Muße, sich mit vielen anderen angenehmen Dingen des Lebens zu befassen. Vielleicht haben Sie auch Freude und Interesse daran, sich mit aktuellen Fragen der Kommunalpolitik bekannt zu machen, sich mit diesem oder jenem Problem näher auseinanderzusetzen oder gar aktiv an der Gestaltung kommunalen Lebens mitzuwirken. „Gesundes Neues Jahr 2014“ weiterlesen

Was hat die Bundestagswahl mit Quedlinburger Kommunalpolitik zu tun – oder warum verhindern die vielen Nichtwähler notwendige Investitionen in Quedlinburg?

Wir hören – selbst aus den eigenen Reihen – manchmal den Vorwurf, dass wir doch angetreten sind, um Kommunalpolitik zu betreiben und nicht, um uns in die Landes- oder gar Bundespolitik einzumischen.
So einfach ist das aber nicht, denn es hängt alles enger zusammen als viele denken.

Dass Quedlinburg wie viele andere Kommunen nicht mehr aus der Schuldenfalle herauskommt,
dass ein Konsolidierungsprogramm das nächste jagt und von uns verlangt wird, immer noch mehr zu sparen,
dass Dinge wie die notwendige weitere Sanierung der vielen noch vom Verfall bedrohten Häuser in der historischen Innenstadt zunehmend ins Stocken geraten ist,
dass ein neues Freibad, ein Kino und viele andere wichtige Dinge in immer weitere Ferne rücken, lässt sich kommunalpolitisch nicht mehr beeinflussen.
Verwaltungen und Stadträte sind längst machtlos geworden.
Hier kann nur auf Bundes- und vielleicht noch auf Landesebene gegengesteuert werden. „Was hat die Bundestagswahl mit Quedlinburger Kommunalpolitik zu tun – oder warum verhindern die vielen Nichtwähler notwendige Investitionen in Quedlinburg?“ weiterlesen

Diskussion um die „Reiche“

Seit Wochen wird in der Stadt eine heftige Diskussion um die kürzlich ausgesprochene Kündigung des Betreibers der Gaststätte durch den Dachverein Reichenstraße e.V. geführt – wie so oft leider auch hier wieder einseitig und geprägt von Halbwahrheiten.

Der Kündigung vorangegangen war ein mittlerweile mehrere Jahre andauernde Streit zwischen dem Dachverein und dem Betreiber der „Bar 2.0“. Es ging bei weitem nicht nur um den Umgang mit Gästen, die verfassungsfeindliche Symbole zur Schau tragen, sondern auch um Ordnung und Sauberkeit im Haus, um die Identifikation mit den Zielen des Dachvereins und damit mit dem Geist des Hauses u.a..
Unser Rat an den Dachverein: Nutzt Eure Internetseite und andere Medien, um Euren Standpunkt darzustellen und falsche Behauptungen richtigzustellen.
Aktualisierung: Inzwischen ist die Stellungnahme des Dachvereins hier zu lesen.
„Diskussion um die „Reiche““ weiterlesen

Wirtschaft, auch im Kleinen!

Wirtschaft, auch im Kleinen!

Ein Handzettel, gut gemacht, den Hirnen der Initiatoren entsprungen und in Quedlinburg hergestellt. Obwohl der Druck des Handzettels z.B. über Internet günstiger gewesen wäre, hat sich das Bürgerforum entschieden, ihn in Quedlinburg drucken zu lassen. Dieses entspricht den wirtschaftlichen Intentionen des Quedlinburger Bürgerforums e.V. und der Erkenntnis, das es besser ist, aktiv auf die bestehenden Wirtschaftsstrukturen Einfluss zu nehmen, als im Kaffeegrund zu lesen und auf die „Ansiedlung leistungsfähiger Wirtschaftsunternehmen“ zu hoffen. Zwar möge die Hoffnung zuletzt sterben, bewirkt hat sie eigentlich noch nie etwas.

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„BürgerKraftWerk Quedlinburg“ startet nach der Kommnalwahl

Wie Sie wissen, hat sich die ehemalige Bürgerinitiative zum Erhalt der Stadtwerke im kommunalen Eigentum für die Zukunft viel vorgenommen.

Da wir den Stadtwerken Quedlinburg mit dem Bürgerentscheid nicht die Möglichkeit gesichert haben, so weiter zu machen wie bisher, sondern ihnen die Chance gegeben haben, sich mit dem Kapital des direkten Zugriffs auf die Endkunden neu auszurichten und Quedlinburg energiepolitisch und wirtschaftlich eine „sonnige“ Zukunft zu ermöglichen, haben sich aus der einstigen Bürgerinitiative heraus Quedlinburger gefunden, die unter dem vorläufigen Namen „BürgerKraftWerk“ diesen Prozess unterstützen und befördern wollen. Wir möchten

  • aktiv dazu beitragen ein Netzwerk aufzubauen,
  • Informationsveranstaltungen organisieren,
  • Moderator in Sachen regenerative Energie zwischen interessierten Quedlinburger Unternehmen sein,
  • Ansprechpartner für Bürger sein,
  • und wenn das Interesse besteht, ein echtes „Bürgerkraftwerk“ – ein Unternehmen mit Bürgern als Anteilseignern – aufbauen.

Und dabei sollten die Stadtwerke eine zentrale Rolle spielen! „„BürgerKraftWerk Quedlinburg“ startet nach der Kommnalwahl“ weiterlesen

Ein Schlusswort zur Stadtwerke-Bürgerinitiative und ein Blick in die Zukunft

Die Bürgerinitiative „Die Stadtwerke gehören uns Quedlinburgern“ hat ihr Ziel erreicht

… und damit den Bürgerwillen von rund 6.000 Quedlinburgerinnen und Quedlinburgern durchgesetzt: Der anteilige Verkauf der Stadtwerke wurde verhindert.

Die Gründe, die Stadtwerke im kommunalen Besitz zu behalten, waren vor allem Folgende:

  • Die Bevölkerung traut es der Mehrzahl der politischen Entscheidungsträger der Stadt nicht zu, mit dem Geld aus dem Anteilsverkauf der Stadtwerke erfolgreiche Ansiedlungspolitik betreiben zu können und damit Gewerbesteuer zahlende Unternehmen und Arbeitsplätze nach Quedlinburg zu holen. Warum sollte ihnen jetzt plötzlich gelingen, was seit der Wende nicht gelungen ist? Im Gegenteil: Unternehmen, wie Mertik Maxitrol, die Werkstätten für Denkmalpflege, und ganz aktuell ein neuer Betriebsteil der Walzengießerei haben bzw. werden aus unterschiedlichen Gründen Quedlinburg verlassen.
    Es entsteht der Eindruck, dass der Geist vieler politischer Entscheidungsträger von Optimismus, der Liebe zu ihrer Heimatstadt Quedlinburg und dem erkennbaren Willen, sich mit aller Kraft für Quedlinburg – und damit für Sie – einzusetzen, weit entfernt ist. Und diesem Geist, gepaart mit einem Negativ-Image, das Quedlinburg nach außen abgibt, begegnet auch jeder potenzielle Investor – und macht einen weiten Bogen um die Stadt.
  • Außer, dass die Stadtwerke eine langfristige Einnahmequelle der Stadt sind, haben wir uns mit ihnen die Möglichkeit offen gehalten, an dem künftig zu erwartenden Geschäft beim grundlegenden Umbau der Energiewirtschaft in Folge des mittelfristigen Versiegens der fossilen Energiequellen als Stadt mit zu verdienen. Wir wollten diesen Wachstumsmarkt einfach nicht anderen – und vor allem nicht den Monopolisten, die mit ihrem neoliberalen Globalisierungswahn die Gesellschaft gerade an den Rand des Ruins getrieben haben, überlassen.
    Ob es in Quedlinburg gelingt, diese Chance zu nutzen, wird die Zukunft zeigen. Genau können wir es natürlich auch nicht wissen. Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger Quedlinburgs sind gefragt und haben im Juni mit der Kommunalwahl die Chance, Menschen in den Stadtrat zu wählen, die bereit sind, eingefahrene Gleise zu verlassen und sich mit Phantasie und Begeisterung für Quedlinburg zu engagieren. Nutzen Sie diese Chance! Zeigen Sie, dass mit Ihnen zu rechnen ist und dass Sie erwarten, dass Ihre gewählten Politiker Ihnen zuhören, mit Ihnen reden und Ihre Interessen vertreten.

Die Bürgerinitiative „Die Stadtwerke gehören uns Quedlinburgern“ hat nie behauptet, dass sie den Stein der Weisen gefunden hat und weiß, wie der Verwaltungshaushalt der Stadt kurzfristig ausgeglichen werden kann.

Trotzdem meinen immer noch einige besonders schlaue Zeitgenossen, öffentlich „unsere Ideen zur Lösung der Haushaltsprobleme der Stadt“ einfordern zu müssen. Siehe dazu den kürzlich in der MZ erschienenen Leserbrief des Herrn Dr. Höfer.
Sie haben entweder immer noch nicht begriffen, worum es uns ging, oder sie wollen einfach nachträglich politisches Kapital für sich herausschlagen.

Hier noch einmal unmissverständlich:

Unser Ziel war es in erster Linie, der Stadt Quedlinburg mit dem Erhalt der Stadtwerke im kommunalen Eigentum die Chance auf eine künftig wachsende Einnahmequelle zu sichern!
Damit verfolgen wir eine nachhaltige Politik der Haushaltskonsolidierung.

Wie in dem von uns initiierten Gespräch mit dem Bürgermeister, Fraktionsvorsitzenden und Mitarbeitern der Verwaltungsspitze bekräftigt, fehlt es uns nicht am Willen, uns über die Stadtratsmitglieder der ehemaligen BI gemeinsam mit allen anderen demokratischen Kräften aktiv in die laufende Haushaltskonsolidierung einzubringen und nach Mitteln und Wegen zu suchen, Ausgaben zu senken und Einnahmequellen zu erschließen.

Eine kurzfristige Lösung mit fatalen Folgen und einem noch tieferen Finanzierungsloch in der Zukunft wollten wir aber abwenden. Was neoliberale Kräfte mit frischem Geld (der Bürger) tun, das können wir alle spätestens mit dem Einsetzen der Finanz- und Wirtschaftskrise beobachten: Sie vernichten es in unverantwortlicher Weise und bereichern sich dabei weiter.

Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger haben richtig entschieden, wenn Sie den Kräften, die immer von sich behaupten, sie verstünden etwas von Wirtschaft und können mit Geld umgehen, das Vertrauen entzogen haben.

BürgerKraftWerk

Mit dem Geist und dem Schwung der ehemaligen Bürgerinitiative wollen sich künftig engagierte Quedlinburgerinnen und Quedlinburger in einem „BürgerKraftWerk“ zusammenfinden und versuchen, Quedlinburg auf dem Sektor der regenerativen und regional gewonnenen Energie fit für die Zukunft zu machen.. In dem zu errichtenden Netzwerk sollen Quedlinburger Unternehmen, wie z. B. auch die WoWi und die Wohnungsgenossenschaft sowie Haustechnik- und andere Betriebe gemeinsam mit regionalen und überregionalen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft die Quedlinburger Zukunft gestalten und einen aktiven Beitrag zur Wirtschaftsförderung leisten. Wir hoffen und gehen davon aus, dass auch die Stadtwerke einen wesentlichen Beitrag leisten werden und damit den Vertrauensvorschuss rechtfertigen, der ihnen mit dem Bürgerentscheid gegeben wurde.

Unser Kapital ist nicht in erster Linie Geld, sondern sind gute Ideen, Weitsicht und Phantasie, intelligente Mitstreiter und Partner sowie die Kraft der Menschen unserer Stadt, die jederzeit eingeladen sind, mitzugestalten. Wir wollen erreichen, dass von Quedlinburg wieder ein positives und optimistisches Signal ausgeht.

Wir werden in Kürze zur Gründung des BürgerKraftWerks einladen.

Wie anhand der Schreibweise zu erkennen ist, wollen wir die „Kraft der Bürger“ aktivieren und nutzen, um das Vorhaben zum Erfolg zu führen. Die Bürgerinnen und Bürger haben mit dem Bürgerentscheid gezeigt, dass sie willens und fähig sind, Entscheidungen zu treffen, von denen sie überzeugt sind. Unser Ansatz ist im Gegensatz zu manchen politischen Entscheidungsträgern der Stadt Offenheit und ständiger Dialog mit den Menschen, denn die fortwährende Geheimniskrämerei in der Stadt sehen wir als eine wesentliche Ursache für die pessimistische Grundstimmung in Quedlinburg an. Nur, wer sein Tun den Menschen plausibel erklären kann und keine Angst vor deren Fragen und Kritik hat, kann Begeisterung auslösen und Vertrauen gewinnen.
Die häufig gehörte Aussage „Die Leute zerreden immer bloß alles.“ halten wir für blanken Unsinn.
Unter Demokratie verstehen wir etwas anderes!

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