2040 – Wie sind wir dann in Quedlinburg klimaneutral unterwegs?

Mit Bezug auf einen sehr interessanten Artikel auf der Webseite der Deutschen Welle „2040 – Wie sind wir dann klimaneutral unterwegs?“ müssen wir uns dieser Frage auch in Quedlinburg stellen.

Es gibt zweifellos bereits Ansätze. Der Stadtrat hat Quedlinburg zur fahrradfreundlichen Stadt erklärt, die Stadtverwaltung entwickelt das Stadtentwicklungskonzept mit Blicke auf die Planungen zum Landesradverkehrsnetz Sachsen-Anhalt weiter, in der Reichenstraße wird im Zuge der Sanierung eine Möglichkeit der Vereinbarkeit von historischem Straßenpflaster und dessen Befahrbarkeit mit dem Fahrrad erprobt, und mit dem Ausbau der neuen R1-Schleife durch Quedlinburg wurde zwischen Neinstedt und Quedlinburg begonnen (vorbereitende Arbeiten, Planungen, Fördermittelantrag etc.).

Das sind alles gute Ansätze. Nach meinem Geschmack werden sie viel zu wenig in der Öffentlichkeit und damit in der Bevölkerung wahrgenommen und diskutiert. Wenn man all diese und weitere Aktivitäten besser verknüpfen und kommunizieren würde, könnte das die langwierigen Prozesse wahrscheinlich beschleunigen und um gute Ideen bereichern. Mir fehlt auch die Sichtbarkeit des ADFC und anderer Verbände in Quedlinburg.

Zur klimaneutralen Verkehrswende gehört aber mehr als die Entwicklung von Radwegen

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Quedlinburg und der lange Weg zur „fahrradfreundlichen Kommune“

Am 12.12.2019 beschloss der Stadtrat der Welterbestadt Quedlinburg:

Die Welterbestadt Quedlinburg setzt den Grundsatzbeschluss des Stadtrates vom 29.04.2015, die Stadt zu einer Fahrradfreundlichen Kommune entwickeln zu wollen um und schließt sich zu diesem Zweck der in Gründung befindlichen AG Fahrradfreundliche Kommunendes Landes Sachsen-Anhalt an.
siehe: Dokumente im Ratsinformationssystem

Im Sachstand zum Landesradverkehrsnetz und zur Umsetzung des Beschlusses des StR „Fahrradfreundliche Stadt“ werden die Ausgangslage, überregionale Randbedingungen und Handlungsfelder für den Radverkehr in Quedlinburg beschrieben.
Aber getreu dem Grundsatz „Papier ist geduldig“ hört man aus der Stadtverwaltung und der lokalen Presse zu diesem Thema seither … nichts.

Sollte das nicht auch ein Thema im aktuellen Wahlkampf um das Amt des künftigen Bürgermeisters sein?

Zumindest beim Kandidatenforum am 1. März im Palais Salfeldt spielte dieses Thema so gut wie keine Rolle. Auf Fragen bzgl. der Verbesserung der Bedingungen für Radfahrende in Quedlinburg wurde vom amtierenden OB Ruch lediglich auf einzelne Radwege im Außenfeld, wie z.B. dem nach Bad Suderode und dem in Richtung Halberstadt, verwiesen.

Regelrecht befremdlich für mich war es, dass statt auf das Thema näher einzugehen, die „renitenten Radfahrer“ und mögliche Maßnahmen gegen sie in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt wurden.
Damit wurde deutlich, dass OB Ruch nach wie vor im alten Denken verharrt. In dieser Welt ist die natürliche Fortbewegungsform des Menschen das private Auto. Alles andere wird bestenfalls geduldet und keinesfalls gefördert. Fußgänger und Radfahrer haben sich dem motorisierten Individualverkehr unterzuordnen.
Daran werde ich im Schnitt einmal pro Monat erinnert, wenn mir Autofahrer und -fahrerinnen wie selbstverständlich beim Rechtsabbiegen die Vorfahrt nehmen und sich keiner Schuld bewusst sind.

Diese konservative Grundeinstellung zeugt davon, dass die dringende Notwendigkeit der Verkehrswende in Teilen Quedlinburgs noch nicht angekommen zu sein scheint. Das ist fatal, und für mich einer von mehreren Gründen, Herrn Ruch nicht zu wählen.

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Belebung der Quedlinburger Innenstadt oder parkende Autos – wir müssen uns entscheiden

Kommentar zum MZ-Artikel vom 4. Dezember 2021

Die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) berichtete in ihrem Artikel Nicht nur Straßenbau im Quedlinburger Steinweg über eine besondere Form des Bürgerengagements im Zusammenhang mit der vorgesehenen Sanierung eines Teils der „Quedlinburger Null“.
Es handelt sich um den Steinweg zwischen der Bockstraße und der Weberstraße.

Gefragt sind Fotos, Postkarten und Informationen darüber, wie dieser Teil des Steinwegs in früheren Zeiten ausgesehen hat. Eine interessante Idee, die sicher gern aufgenommen wird. Wir dürfen auf die Ergebnisse gespannt, über welche die MZ hoffentlich auch berichten wird.

Wie wir alle wissen, ist die Lage der Einzelhandelsgeschäfte auch in Quedlinburg durch die Verlagerung von immer mehr Einkäufen und Dienstleistungen auf die „grüne Wiese“ und in das Internet zunehmend kritisch. Beschleunigt wird dieser Prozess nun auch noch durch die Corona-Krise.
Es sind dringend Ideen gefragt, wie wir unsere schöne und einmalige Innenstadt auch in Zukunft mit Leben füllen und damit erhalten – für unsere Gewerbetreibenden, die Bürger, aber auch die Touristen. Viele von ihnen kommen gerade wegen der vielen kleinen und besonderen Geschäfte nach Quedlinburg.

Die Hoffnung darauf, dass sich die Menschen wieder besinnen und hier mehr einkaufen, um die Geschäfte zu retten, reicht mit ziemlicher Sicherheit nicht aus. Da hilft auch keine noch so gut gemeinte Plakatkampagne „Einkaufserlebnis historische Innenstadt“.

Es sind zwingend neue Konzepte gefragt

Alle Beteiligten müssen in die Zukunft schauen und die „Quedlinburger Null“ neu denken.
Dabei ist ein Blick in die Vergangenheit und auf „bessere Zeiten“ auf jeden Fall ein guter Ausgangspunkt. Dann aber ist ein Blick in die Zukunft und nach außen – „über den Tellerrand“ – nötig, um erfolgreiche Ansätze anderer vergleichbarer Städte in Europa und darüber hinaus zu finden, welche man bewerten und ggf. berücksichtigen kann.

Geht gar nicht: „Man soll hier parken und entlanglaufen können“

Was aber mit ziemlicher Sicherheit nicht geht, ist das im obigen MZ-Artikel genannte Ziel „Man soll hier parken und entlanglaufen können …“.

Nein, man soll hier nicht parken können!

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Auch Quedlinburg bekommt Ladesäule für E-Bikes

Wenn es auch ein sehr langer Weg seit einem ersten Antrag im Jahr 2015 war, so hat es sich doch gelohnt, dass unsere Fraktion das Vorhaben mit einem erneuten Antrag noch einmal vorangetrieben und letztendlich auch zum Erfolg gebracht hat.

Der Fraktionsantrag FA-StRQ/009/19 führte im Dezember 2019 zu folgendem Beschluss:

Die Welterbestadt Quedlinburg setzt den Grundsatzbeschluss des Stadtrates vom 29.04.2015, die Stadt zu einer Fahrradfreundlichen Kommune entwickeln zu wollen um und schließt sich zu diesem Zweck der in Gründung befindlichen AG Fahrradfreundliche Kommunen des Landes Sachsen-Anhalt an.

Damit gehört Quedlinburg nun, wie der MDR am 25.12.2020 berichtet, zu den Kommunen in Sachsen-Anhalt, die über ein entsprechendes Förderprogramm mit neuen Ladestationen für Elektrofahrräder ausgestattet wird.
Auch wenn wir die anderen Fraktionen des Stadtrates teilweise erst davon überzeugen mussten, dass es sich mit dem Beitritt zum Verein nicht nur um ein Aushängeschild handelt, so haben sich doch am Ende alle außer der AFD angeschlossen.

Es ist ein kleiner Schritt auf dem langen Weg, auch Quedlinburg in die neue Mobilität des 21. Jahrhunderts zu begleiten, in der das private Auto nicht mehr an erster Stelle steht und den Menschen über Gebühr ihren Lebensraum nimmt.

Anfrage von S. Kecke vom 20.06.2019 zu Pflege und Zustand der Radwege in Quedlinburg

Anfrage der Fraktion Bürgerforum Quedlinburg zum Bestreben der Entwicklung der
Welterbestadt Quedlinburg zu einer radfahrerfreundlichen Stadt

Anfrage 1-2019

Frage:

Im Zusammenhang mit dem Bestreben, Quedlinburg zu einer Radfahrer-freundlichen Stadt zu entwickeln wird immer wieder der Zustand und die Befahrbarkeit von Radwegen bemängelt.

Deshalb bitte ich die Stadtverwaltung um die Beantwortung folgender Teilfragen:

  1. Werden die Radwege im Stadtgebiet – einschließlich der Ortsteile – regelmäßig in Bezug auf baulichen Zustand und Sauberkeit kontrolliert?
    1. Wenn ja, in welchen zeitlichen Abständen.
  2. Werden die Radwege in den Bereichen, wo eine zentrale Straßenreinigung stattfindet, mit gereinigt?
  3. Was unternimmt die Stadtverwaltung, wenn zuständige Grundstückseigentümer ihrer Reinigungspflicht nicht oder nur unzureichend nachkommen?
    (Im Bereich von Einkaufsmärkten sind die Radwege immer wieder und über Wochen durch Glasscherben verschmutzt und damit nicht benutzbar.)
  4. Was unternimmt die Stadtverwaltung gegen das Abstellen von Abfalltonnen und anderen Hindernissen auf Radwegen?
  5. Was unternimmt die Stadtverwaltung gegen das Parken auf Radwegen?
  6. Wann werden bauliche Hindernisse, wie Verkehrs- und Hinweisschilder oder Ampelmasten aus dem Bereich von Radwegen entfernt?
  7. Was unternimmt die Stadtverwaltung, um der systematischen Besserstellung der Nutzer von Straßen gegenüber der Nutzer von Radwegen entgegenzuwirken?
    (Zum Beispiel werden Hindernisse und verkehrsgefährdende Verschmutzungen auf Straßen in der Regel sofort oder sehr schnell entfernt, auf Radwegen hingegen nicht.)
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Das Bürgerforum begrüßt den Vorschlag der Stadtverwaltung, ein Gesamtkonzept für den Radverkehr in Quedlinburg zu erstellen

Wie im MZ-Beitrag von Petra Korn vom 19.Juni 2018 – Schilderfreie Innenstadt? – beschrieben, hat die Stadtverwaltung dem Bauausschuss vorgeschlagen, ein Gesamtkonzept mit dem Ziel, Quedlinburg zu einer fahrradfreundlichen Stadt zu entwickeln, zu erstellen. Hintergrund dafür waren ein entsprechender Antrag der Fraktion Grüne/QfW sowie das bereits mehrfach vom Bürgerforum formulierte Anliegen, die Quedlinburger Innenstadt schilderfrei zu gestalten. Letzteres bedeutet, dass alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt wären und letztendlich gegenseitige Rücksichtnahme das Verkehrsgeschehen bestimmen würde (Parapraph 1 der StVO).

Wir, das Bürgeforum Quedlinburg e.V., begrüßen dieses Vorgehen ausdrücklich und bieten unsere aktive Unterstützung an. „Das Bürgerforum begrüßt den Vorschlag der Stadtverwaltung, ein Gesamtkonzept für den Radverkehr in Quedlinburg zu erstellen“ weiterlesen

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