Wir fordern die politischen Entscheidungsträger in Quedlinburg auf, bei den geplanten Umbaumaßnahmen am Schloss auf jegliche Verglasung des äußeren Erscheinungsbildes zu verzichten.

Wie in der online-Ausgabe der MZ am 11.05.2018 berichtet wird, haben sich nun offensichtlich nach jahrelangem Ringen Stadt und Kirche zusammengerauft, um ein gemeinsames Konzept für die künftige Präsentation von Domschatz und Schlossmuseum zu erstellen. Ein sicherlich grundsätzlich sinnvoller nächster Schritt nach dem so genannten Kombi-Ticket. 

Jahrelang wurde überwiegend hinter verschlossenen Türen in einer Arbeitsgruppe beraten – oder sollten wir lieber sagen: Gestritten. Nur durch massives Einfordern durch die damaligen  Stadträte Wolfgang Döcke und Christian Amling, „durften“ gewählte Vertreter an den Sitzungen teilnehmen. Die Fronten waren lange verhärtet. Streit über Eigentumsverhältnisse sowie Einnahmen dominierten das Geschehen. Erst nach personellen Wechseln auf Seiten der Kirche scheint es nun ein gemeinsames Ziel zu geben: Statt bisher rund 50 Tausend künftig 150 Tausend zahlende Besucher. „Wir fordern die politischen Entscheidungsträger in Quedlinburg auf, bei den geplanten Umbaumaßnahmen am Schloss auf jegliche Verglasung des äußeren Erscheinungsbildes zu verzichten.“ weiterlesen

Gefährdet die Stadtverwaltung durch zu laxen Umgang mit einem Beschluss des Stadtrates das eigene Projekt eines Freizeitbades für Quedlinburg?

Die CDU scheint die zu erwartenden finanziellen Risiken beim Betrieb des geplanten Freizeitbades in der Lindenstraße unter den Teppich kehren zu wollen – und gefährdet damit möglicherweise auch viele andere sogenannte „freiwilligen Aufgaben“ aus den Bereichen Kultur, Sport und Vereinsleben in Quedlinburg.

Am 15. Februar 2018 fasste der Stadtrat Quedlinburg den Beschluss FA-StRQ/001/18 – nachzulesen im Ratsinformationssystem auf der Webseite der Stadt Quedlinburg. Darin heißt es:

  1. Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung der Stadt Quedlinburg mit der Suche nach Investoren für ein Projekt „Freizeit-, Sport- und Erholungsareal Lindenstraße“, um das Vorhaben umzusetzen.
  2. Der Stadtrat wird regelmäßig in seinen Sitzungen über den Fortgang der Investorensuche informiert.

Normalerweise dauert die Umsetzung von Beschlüssen mal Monate, manchmal Jahre. Und wenn lange niemand mehr nachfragt, dann kann so ein Beschluss auch schon mal vergessen werden …

In welchem Tempo die Stadtverwaltung nun den oben genannten Beschluss umgesetzt zu haben glaubt, wie OB Ruch laut MZ im Hauptausschuss ausführte, ist rekordverdächtig! Man könnte fast gratulieren …

… wenn wir nicht feststellen müssten, dass es gar keine Suche nach Investoren gegeben hat. „Gefährdet die Stadtverwaltung durch zu laxen Umgang mit einem Beschluss des Stadtrates das eigene Projekt eines Freizeitbades für Quedlinburg?“ weiterlesen

Warum Steuergelder verschwenden und den Welterbetitel riskieren, wenn schon in Aschersleben Industrieflächen leer bleiben?

Wie am 31.01.2018 in der MZ zu lesen ist, verläuft auch im nahen Aschersleben die Ansiedlung von Industrie eher schleppend. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, den wundert das nicht. Es gibt einfach keinen Grund mehr, warum neue Industrie auf der grünen Wiese entstehen sollte. Die Märkte sind mehr als gesättigt, und freie qualifizierte Arbeitskräfte gibt es auch nicht mehr.

Deshalb kann man im obigen MZ-Artikel auch nachlesen, woher in Aschersleben die Steuereinnahmen wirklich kommen: „Dazu zählten allerdings nicht die industriell produzierenden Branchen. Was den einen oder anderen vielleicht überrascht ist die Tatsache, dass beispielsweise Apotheken zu den größeren Steuerzahlen in Aschersleben zählen. – Quelle: https://www.mz-web.de/29587592 ©2018“.

Wer hätte das gedacht?!
Also noch einmal unser Aufruf: Konzentrieren wir uns doch in Quedlinburg endlich auf unsere Stärken. Das sind Tourismus, Handel, Dienstleistungsgewerbe, Landwirtschaft, Forschung – und wenn wir mutig sind Zukunftstechnologien, wie z.B. Informationstechnik und vieles mehr.

Verabschieden wir uns doch endlich von den Ammenmärchen der Industriepolitik aus dem vorigen Jahrtausend!

CDU will bei Wirtschaftsprojekten Fakten schaffen – politische Umgangsformen und Verantwortung für unsere Zukunft bleiben auf der Strecke

Wie es von konservativen Parteien nicht anders zu erwarten ist, gehört der Blick in die Zukunft nicht zu ihren Stärken. Sie sind ja schließlich konservativ, halten an allem Alten und Vertrauten fest, wollen am liebsten nichts ändern – sind also freundlich ausgedrückt rückwärtsgewandt. Damit treffen sie leider einen Nerv sehr vieler Menschen. Denn die Wähler der Union fürchten sich wahrscheinlich auch vor Veränderungen, denn man kann ja nie wissen, ob es dann nicht schlechter wird.

Das ist menschlich und nachvollziehbar – aber trotzdem leider falsch. Ein bekanntes Zitat des österreichischen Lyrikers Erich Fried  lautet:

Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist,
der will nicht, dass sie bleibt.

Mit anderen Worten: Ob wir es wollen oder nicht – die Welt dreht sich weiter. Sie verändert sich fortlaufend. Deshalb müssen wir uns und unsere Gesellschaft ständig anpassen, damit sie weiter funktioniert, und wir eben keine Angst vor der Zukunft haben müssen.
Die Evolution macht es uns schließlich vor: Es überleben die Fittesten, also diejenigen, denen es gelingt, sich am schnellsten und am besten anzupassen.
Es ist übrigens ein Irrtum und ein beliebter Interpretationsfehler, dass die Stärksten überleben. Wenn das so wäre, dann würden die Dinosaurier noch hinter jeder Ecke lauern.

Obwohl – wenn die CDU in Sachsen-Anhalt mit brachialer Gewalt ein offensichtlich sinnloses, Umwelt zerstörendes und angesichts der Klimaentwicklung absehbar nicht funktionierendes Wirtschaftsprojekt, wie das Super-Wintersportprojekt in Schierke, durchpeitschen will, dann sind die Dinosaurier wohl doch noch unter uns.

Die öffentliche Entmachtung der Umweltministerin, die deutlich werden lässt, wie tief der politische Stil im Machtbereich der CDU gesunken ist, ist leider nur eines aus einer Reihe von Beispielen, die belegen, dass Lobbyarbeit (verniedlichender Begriff für Günstlingswirtschaft oder auch Seilschaften) über aller Vernunft steht. Dabei werden Fakten, wie zum Beispiel vorliegende Gutachten, die die geplante Seilbahnroute schlicht und einfach nach geltendem Recht verbieten, ignoriert.

Ein weiteres Beispiel in dieser Reihe ist das geplante Industriegebiet in Quarmbeck. Auch hier sprechen Fakten dagegen:

  • Es gefährdet in hohem Maße den Welterbestatus Quedlinburgs – und damit eines der wichtigsten wirtschaftlichen Standbeine der Stadt, den Tourismus, den Einzelhandel und die Gastronomie.
  • Es wird sich keine nennenswerte Industrie hier ansiedeln, weil Industrie sich immer da ansiedelt, wo bereits Industrie mit ihren wichtigen Netzwerken ist.
  • Es gibt auch schon lange keine freien Fachkräfte mehr in der Region, die dort arbeiten könnten. Großbetriebe wie das Aluwerk in Nachterstedt suchen händeringend nach qualifiziertem Personal.

Alle Verprechungen der CDU bezüglich dieses Industriegebietes beruhen auf überholten (konservativen) und längst widerlegten Glaubenssätzen der Volkswirtschaft sowie auf Wunschdenken und Lügen.

Dem lassen sich viele weitere Argumente hinzufügen, die in unserer Demokratie ausgetauscht und abgewogen werden müssten, bevor Entscheidungen fallen.
Aber das passiert immer seltener. Nach dem Motte: Wer am lautesten schreit und mit plumpen populistischen Argumenten die anderen übertönt, bekommt Recht.
So funktioniert nach unserer Wahrnehmung Politik mit der CDU. Wir erleben das in der Stadt Quedlinburg und im Land Sachsen-Anhalt. Und wie ein roter Faden zieht sich durch alles der Name von Herrn Thomas,  dem wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und CDU-Fraktionsvorsitzenden im Quedlinburger Stadtrat. Er hat offensichtlich ein besonderes persönliches Interesse an der Lobbyarbeit.

Liebe Quedlinburger, lassen Sie sich nicht blenden. Informieren Sie sich, stellen Sie Fragen, diskutieren Sie und helfen Sie diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Im Interesse von uns allen und vor allem unserer Kinder, die die Suppe später auslöffeln müssen.

Das Bürgerforum Quedlinburg wird sich in den nächsten Monaten verstärkt mit diesem Thema auseinandersetzen und Veranstaltungen durchführen, zu denen Sie herzlich eingeladen sind. Wenn Sie mitmachen wollen, dann wenden Sie sich direkt an uns. Wir treffen uns monatlich. Die Termine werden auf dieser Webseite rechtzeitig bekannt gegeben.

Update zu „Familie verzweifelt am Frevel im Welterbe“

Den vom Bürgerforum bereits in einem früheren Beitrag verurteilten Frevel mitten im Welterbe hat nun auch der MDR in einem Beitrag auf seiner Webseite aufgegriffen.
Unter der Überschrift „Löchrige Hauswand lässt Familie verzweifeln“ wird das durch den unqualifizierten und rücksichtslosen Abriss eines für das geschlossene Welterbegebiet wichtigen Fachwerkhauses entstandene Drama beschrieben. Am Nachbarhaus wurde die angrenzende Wand so schwer beschädigt, dass sie nun schon seit Monaten nur durch Planen notdürftig abgedeckt wird – und das im beginnenden Winter.

Dass sich das Quedlinburger Architekturbüro, welches unter völliger Missachtung des Denkmalschutzgedankens mitten im Welterbe eine bis dahin noch geschlossene historische Häuserzeile zerstörte, nun nicht um den angerichteten Schaden bei den Eigentümern des beschädigten Nachbarhauses kümmert, passt in das Bild. Hauptsache der Rubel rollt – oder neudeutsch: Profitgier geht über alles. „Update zu „Familie verzweifelt am Frevel im Welterbe““ weiterlesen

Konservativen fehlt weiterhin die Phantasie für ein neues und zukunftsfähiges Wirtschaftskonzept für Quedlinburg

Der MZ-Bericht (hier nachzulesen) über die Diskussion im Stadtrat am 19.11.2017 zum Antrag Grüne/QfW und dem geplanten Industriegebiet Quarmbeck lässt erkennen, dass sich im Denken der Stadtverwaltung und zumindest der CDU-Fraktion weiterhin nichts bewegt.

Der vom Bürgerforum in der Podiumsdiskussion zum Welterbemanagementplan im April eingebrachte Vorschlag, ein neu gedachtes Wirtschaftskonzept für Quedlinburg unter Einbeziehung der Industrieachse entlang des Nordharzes von Goslar bis Aschersleben zu entwickeln, wird weiterhin konsequent ignoriert. Entweder wurde es nicht begriffen, oder man ist einfach im kleinkarierten Denken und der Kirchturmpolitik vergangener Jahrzehnte gefangen – eben konsequent konservativ. „Konservativen fehlt weiterhin die Phantasie für ein neues und zukunftsfähiges Wirtschaftskonzept für Quedlinburg“ weiterlesen

Investitionen in Bildung und Kultur sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren für die Sicherung und Verbesserung des Wohlstands!

Statt immer mehr Geld in fragwürdige Industriegebiete, wie zum Beispiel Quarmbeck, oder in blaue statt gelbe Schilder an der B6 / A36 zu versenken, um das Ego rückwärtsgewandter konservativer Politiker zu streicheln, ist es höchste Eisenbahn, wirklich etwas für unsere Zukunft – und vor allem für die Zukunft unserer Kinder zu tun. „Investitionen in Bildung und Kultur sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren für die Sicherung und Verbesserung des Wohlstands!“ weiterlesen

Realer Irrsinn: Die Bundesstraßen-Autobahn

Für alle, die zum aktuellen CDU-getriebenen Steuerverschwendungsvorhaben „Umwidmung der B6n zur Autobahn“ noch keine Meinung haben, hier ein Satire-Clip aus der Sendung extra-3 vom 10.08.2017:

Realer Irrsinn: Die Bundesstraßen-Autobahn

Falls jemand die auf der A395 in Scharen wartenden Investoren, die sich noch nicht auf die B6n getraut haben, entdeckt hat, dann informieren Sie uns bitte. Wir wollen sie doch mit einem Fest empfangen, oder?

Erinnert sich noch jemand an die Investoren- und Besucherscharen, die uns mit dem Bau der B6n versprochen wurden – oder der Quedlinburger Umgehungsstraße? Oder sind wir nicht alle begeistert über den rasanten Investitionsfortschritt am Kurzentrum Bad Suderode? Alles Versprechen von überwiegend konservativen Politikern, die die Mehrheit scheinbar schon wieder vergessen hat.

Deshalb wählen Sie nur fleißig weiter den Stillstand und das Verschwenden von Geld in überwiegend sinnlose (Straßen-) Bauprojekte, statt dafür zu sorgen, dass endlich massiv in Bildung, Kultur und soziale Gerechtikeit investiert wird.
Vergessen Sie nicht, dass die CDU auch Treiber der Planungen des Industriegebietes Quarmbeck ist, mit welchem ohne Sinn und Verstand weitere Natur zerstört und obendrein noch der Welterbe-Titel Quedlinburgs gefährdet wird.
Dahinter steckt aber auch eine konsequente Logik. Denn man braucht immer ein neues sinnloses Projekt, um die Menschen weiter zu vertrösten, wenn die bisherigen Projekte den versprochenen Erfolg nicht gebracht haben.

In diesem Sinne viel Spaß mit dem extra-3-Video. 

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