Alle AfD-Wähler in die rechte Ecke zu schieben ist nur eine weitere Ausrede für das Versagen der anderen Parteien

Eine aktuelle Umfrage von TNS Infratest Forschung GmbH im Auftrag des SPIEGEL analysiert im Detail, warum und von wem die AfD bei den letzten Landtagswahlen so viele Stimmen bekommen hat. Die Auswertung der Umfrage finden Sie hier.

Eine wesentliche Schlussfolgerung – bis hinunter in die Kommunalpolitik – ist diese:

Es ist offensichtlich müßig, mit allen möglichen und unmöglichen Argumenten die AfD „entzaubern“ zu wollen. Das können wir uns sparen und das lenkt nur von dem ab, was wirklich und dringend getan werden muss – nämlich vor der eigenen Haustür kehren. Denn die meisten Wähler haben die AfD offensichtlich nicht gewählt, weil sie ihr die Lösung ihrer Probleme zutrauen, sondern weil sie jegliches Vertrauen in alle anderen Parteien und ihre Politik verloren haben.

Anhänger der Alternative für Deutschland haben kaum Existenzängste – aber eine große Wut auf „die da oben“.“ (Zitat Spiegel online, 25.03.2016)

Das sollte uns zu denken geben!
Und was heißt das nun für die Kommunalpolitik in Quedlinburg?
Auf keinen Fall sollte abgewartet werden, bis „denen da oben“ etwas einfällt. Statt dessen muss die bisherige Politik auf den Prüfstand gestellt werden. Alle gemeinsam sollten sich vielleicht folgende Fragen stellen:

  • Wie eng ist in Quedlinburg die Verbindung zwischen Stadtverwaltung/Stadtrat und der Bevölkerung?
  • Stehen die Belange und Interessen der Quedlinburger Bevölkerung uneingeschränkt im Zentrum des politischen Handelns?
  • Hat die Quedlinburger Bevölkerung das Gefühl, von „ihren“ Kommunalpolitikern und „ihrem“ Oberbürgermeister verstanden und gut vertreten zu werden?
  • Stimmt die Kommunikation in beiden Richtungen?
  • Gibt es klar definierte und ständige Möglichkeiten für die Bevölkerung sich einzumischen? Wird der Wille der Bürger ernst genommen?
  • Gibt es für alle erkennbar ein gemeinsam getragenes Konzept für die künftige Entwicklung der Stadt – also ein gemeinsam getragenes Ziel?
  • Ist es nicht an der Zeit, sich vom fehlgeschlagenen und nur die Gesellschaft in wenige Reiche und immer mehr Abgehängte und Arme spaltenden Kurs des Neoliberalismus zu trennen?
  • Sollten sich nicht wieder alle der sozialen Marktwirtschaft zuwenden?
  • Wird mit den Bürgern offen und ehrlich über
    – Befürchtungen,
    – Risiken,
    – mit Sicherheit zu erwartenden Veränderungen unserer Gesellschaft,
    – aber auch Chancen
    angesichts der Flüchtlingswelle, die in Zukunft möglicherweise noch viel größer werden wird, gesprochen, diskutiert und aufgeklärt?

Die Liste lässt sich sicher beliebig erweitern.

Das Bürgerforum Quedlinburg lädt alle Bürger, Parteien, Vereine und natürlich den Oberbürgermeister zur konstruktiven, offenen und ergebnisorientierten Diskussion zu diesen und weiteren Fragen ein.
Um die AfD-Wähler wieder „zurückzuholen“, ist diese Diskussion zwingend notwendig – auch in Quedlinburg!

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